Franzi
Die KBF Freizeiten haben meinen weiteren Lebensweg stark geprägt. Nach meiner Schulzeit absolvierte ich ein FSJ bei der KBF und entschloss mich danach, Soziale Arbeit in Ludwigsburg zu studieren. Während meiner Studienzeit habe ich einige Länder bereist und die unterschiedlichsten Kulturen kennengelernt. So kam es dazu, dass ich nun als Sozialarbeiterin für und mit geflüchteten Menschen arbeite. Als mir meine Schwester Sophia das Jakobswegprojekt vorgestellt hat, bekam ich direkt Lust, bei dem Abenteuer dabei zu sein. Ich hatte, beziehungsweise ich habe echt Respekt vor allem was vor uns liegt. Besonders Angst habe ich davor, dass ich körperlich mit den anderen nicht mithalten kann, da ich „zu Fuß gehen“ eigentlich gar nicht so arg mag und selbst den Sonntagsspaziergang eher meiner Mutter und Schwester überlasse. Trotzdem glaube ich, dass ich im Leben mit Bequemlichkeit nicht weiterkomme, und ich durch diese persönliche Herausforderung, über meine Grenzen hinaus gehen muss und dies auch möchte. Es ist meine Motivation, mich jeden Tag neu zu übertreffen und gleichzeitig die Gruppe mit all den unterschiedlichen Charakteren voranzubringen. Dazu gehörte für mich als Erstes die Joelette (unser Wanderrollstuhl, der Tobi ermöglicht, Teil unsere Reise zu sein) abzuholen, aufzubauen und für das Probewandern vorzubereiten. Als meine Superkraft würde ich dies noch nicht betiteln, aber dennoch kenne ich mich mit der Joelette bisher am besten aus. Was mir auf dem Jakobsweg zugutekommt, ist, dass ich wenige Sachen verliere. Als ordnungsliebender Mensch ist das Sortiersystem in meinem Rucksack das A und O. Am besten rührt hier auch niemand etwas an. Menschen erkennen mich an meinem Lachen, das immer von einer wilden Lockenmähne umgeben ist. Was ich als erstes machen werden, wenn ich in Santiago de Compostela ankomme, ist, meine Wanderschuhe gegen Birkenstock einzutauschen, die mich ebenfalls schon in verschiedenen Ländern begleitet haben.
Franzi und Sophia
Aufgewachsen sind wir in einem kleinen Dorf in der Nähe der ältesten Stadt Baden-Württembergs, Rottweil. Bereits mit sieben Jahren sind wir mit unseren Cousinen und unserem Cousin auf die KBF Freizeiten gefahren und haben dort Tobi, Dennis und Albrecht kennengelernt. Inklusion und Urlaub mit Menschen, die Assistenz benötigen, ist für uns daher das Normalste der Welt. Am Wochenende treffen wir uns oft in Tübingen, um mit gemeinsamen (KBF Freizeit-) Freund*innen Sushi zu machen, Spiele zu spielen und uns mit Corona zu infizieren 😉.